Spielberichte Hessental [1] _{ab 16/17}

Die Haller Vor­städter gewinnen das Spiel nach Elf­meter­schießen.

Relegationsspiele sind immer emotional, schließ­lich geht es um den Klassen­er­halt be­ziehungs­weise den Auf­stieg. Die Partie in Amrichs­hausen bildete in dieser Hin­sicht keine Aus­nahme. Der TSV Hessen­tal und der SV Rieden be­kämpf­ten sich bei mehr als 30 Grad 120 Minuten und mehr, ehe die rot ge­kleide­ten Hessen­taler den Klassen­erhalt be­jubeln durften. Bei den Riedenern, die die Saison in der Kreis­liga B1 als Zweiter abge­schlossen hatten, flossen Tränen der Ent­täuschung.

Die Trauer beim SV Rieden ist nach­voll­zieh­bar: Zum einen hatten die Riedener die Meister­schaft nur auf­grund des direk­ten Ver­gleichs gegen den TSV Michel­bach/Bilz ver­loren – und diesen auch nur auf­grund der Aus­wärts­tor­regel – und nun waren sie gegen den TSV Hessen­tal in vielen Phasen der Partie optisch über­legen, hatten auch einige gute Mög­lich­keiten, doch letzt­lich musste ein sicht­bar mit­ge­nommen wirken­der Trainer Anil Öztürk fest­stellen: „Dieses Spiel ist ein Spiegel­bild der Saison. Wir haben die Chancen, machen den Sack aber nicht zu.“

Beim TSV Hessental war man sich bewusst, dass die Partie eine denk­bar knappe An­ge­legen­heit ge­wesen war. „Es tut mir leid für die Riedener“, meinte Hessen­tals Trainer Michael Frey als Aller­erstes, ehe er eine Kurz­analyse gab: „Ich bin stolz auf mein Team, mit wie viel Leiden­schaft und Emo­tion es ge­kämpft hat.“

Tatsächlich waren beide Teams in der An­fangs­phase höchst kon­zen­triert und dennoch ein biss­chen mit ange­zogener Hand­bremse unter­wegs. Die hohen Tem­pera­turen setzten allen zu, die aller­meisten Zu­schauer suchten den Schatten der um den Platz stehen­den Bäume. Dort war er es er­träg­licher.

Rieden war spiel­be­stimmend, ohne zunächst zu Ab­schlüssen zu kommen. Erst nach 22 Minuten gab es den ersten Schuss aufs Tor durch Louis Schmiedt. Kurz darauf wurde dieser mit einem stark ge­spielten Pass von Talat Vural auf die Reise ge­schickt. Louis Schmiedt um­kurvte Tor­wart Victor Balz, die Her­ein­gabe drückte Maurice Schmiedt über die Linie.

Die Führung des B-Kreis­ligisten war ver­dient. Dann folgten die Minuten, für die es zwei Per­spek­tiven gibt: Aus Riedener Sicht schlug man sich selbst, aus Hessen­taler Sicht schlug man trotz der Hitze eis­kalt zu. Riedens Tor­wart Robin Lutz konnte einen Ball nicht fest­halten, Oluwashola Riliwon Nasiru stocher­te diesen im Fallen ins Tor.

Rieden machte der Treffer wenig aus, Daniel Kasian ver­fehlte das Tor nur knapp. Dann wurde Yannik Frey steil ge­schickt. Zu­nächst schien der Hessen­taler den Ball zu ver­stolpern, doch er brachte ihn wieder unter Kon­trolle, spielte seinen Gegen­spieler aus und fand Oluwashola Riliwon Nasiru. Auch dies­mal blieb dieser ohne Nerven und traf zum 2:1 für Hessen­tal.

Victor Balz hält stark

In der zweiten Halb­zeit hatte Rieden erneut mehr vom Spiel. Je länger die Partie an­dauerte, desto stärker drängte der SV auf den Aus­gleich, der dann auch fiel: Zwar schien der Ball von Onur Vural nicht als Schuss ge­plant ge­wesen zu sein, doch mit­hilfe des Innen­pfostens fand der Ball ins Tor (75.). In den letzten Minuten parierte Routi­nier Victor Balz zweimal stark gegen Onur Vural, dann vergab Lucas Brodbeck frei­stehend nach einer Ecke.

So ging es in die Ver­längerung, in der die Zu­schauer – Rieden hatte den zahlen­mäßig größe­ren Anhang – ihre Teams immer wieder auf­bauten und leiden­schaft­lich an­feuer­ten. Beide Seiten kämpf­ten mit letzter Kraft, ab der 100. Minute spätes­tens kamen die Krämpfe. Rieden schien dem dritten Treffer näher zu sein, vergab einige Ge­legen­heiten.

In der 110. Minute setzte der bereits ver­warnte Yannik Frey zum Sprint über die rechte Seite an, legte sich den Ball etwas zu weit vor und kam gegen Lucas Brodbeck zu spät. Die Folge war die Ampel­karte. Hessen­tal über­stand die letzten zehn Minuten der Ver­längerung, es ging ins Elf­meter­schießen.

„Habe alles ausgeblendet“

Dort wurde Denis Funk zum Helden für Hessen­tal, als er den ent­scheiden­den Elf­meter ver­wandel­te. „Ich habe vor dem Schuss alles aus­ge­blendet. Zudem war ich mir sicher, dass, wenn ich nicht treffe, dann danach mein Team­kollege treffen würde.“ Das war nicht mehr nötig. Die Hessen­taler machten ihrem scheiden­den Coach Michael Frey ein großes Ab­schieds­ge­schenk. „So kann man ab­treten“, stellte dieser er­leichtert fest. Die Nacht wird für die Hessen­taler lang be­ziehungs­weise kurz ge­wesen sein. Dank des auf­opfe­rungs­vollen Kampfs und dank Clever­ness spielt der TSV Hessen­tal auch in der Saison 2023/2024 in der Kreis­liga A.

Zwischenzeitlich war sogar der direkte Ab­stieg mög­lich.

Uns war schon bewusst, dass wir sehr wahr­schein­lich ge­winnen müssen“, blickt Hessen­tals Fuß­ball-Ab­teilungs­leiter Marco Ebinger zurück. Mit einem Sieg hätte sich Hessen­tal nicht nur ge­rettet, sondern auch noch dem TSV Kupfer­zell den Auf­stieg ver­baut.

Der TSV Kupferzell führte bei sehr hohen Tempe­ra­turen nach rund einer halben Stunde mit 2:0. Das war der Zeit­punkt, wo es einigen Hessen­talern sehr mulmig wurde. „Zwischen­zeit­lich waren wir sogar abge­stiegen, da Pfedel­bach beim SC Michel­bach führte“, be­schreibt Marco Ebinger die Situa­tion.

Die Hessentaler wussten immer über die Spiel­stände auf den anderen Plätzen Be­scheid. So sorgte für zu­mindest etwas Ent­spannung, dass Michel­bach das Spiel noch drehte und souve­rän mit 6:1 gewann. Da der SV Gailen­kirchen stark ersatz­ge­schwächt in Verren­berg an­treten musste, rech­nete nie­mand beim TSV mit Schützen­hilfe aus dem Haller Teil­ort.

Nach dem Wechsel kam Hessen­tal durch Roman Otto nach knapp einer Stunde zum An­schluss­treffer. „Wir haben alles ver­sucht, erst recht nach der gelb-roten Karte für Kupfer­zell, aber es sollte nicht sein“, be­schrieb Marco Ebinger die Schluss­minuten.

Kurz nach Spielende stand fest, dass Hessen­tal gegen den SV Rieden in Amrichs­hausen um den letzten freien Platz in der Kreis­liga A1 spielen wird. Marco Ebinger ve­rmutet ein „50/50-Spiel. Wie heißt es: In der Rele­gation werden Helden ge­boren.“ Diese sollen aus seiner Sicht ein Hessen­taler Trikot tragen.

Schon zur Pause führt der Gast­geber deut­lich.

Vor Anpfiff waren sich alle Prota­goni­sten einig: Man würde sich sehr da­rüber freuen, wenn alle Haller Stadt­teil­ver­eine in der kommen­den Runde wieder in der Kreis­liga A1 spielen würden. Mit Stein­bach, Tüngen­tal, Hessen­tal und Gailen­kirchen sind momen­tan vier in dieser Spiel­klasse. Aller­dings sind drei davon (Hessen­tal, Gailen­kirchen und Tüngen­tal) noch nicht ge­rettet.

Entsprechend glichen sich die Aus­sagen von Marco Ebinger, Sport­licher Leiter beim TSV Hessen­tal, und Michael Wülk, Ab­teilungs­leiter des SV Gailen­kirchen. „Wir gönnen dem ande­ren den Klassen­er­halt, aber wir brauchen die Punkte.“ Michael Wülk er­gänzte: „In der ver­gange­nen Runde wurde unsere Reserve am letzten Spiel­tag Meister und unsere Erste war nach einem 0:2-Rück­stand abge­stiegen, hat es dann aber zum Glück doch noch ge­schafft. Das brauche ich nicht noch einmal.“

In Hessental jeden­falls war nach gut 40 Minu­ten klar, dass die Haus­herren die drei Punkte be­halten werden. Das hatte zum einen mit der starken rechten Seite der Hessen­taler, und be­son­ders viel mit Oluwashola Riliwon Nasiru zu tun. Dieser stammt aus Nigeria, ist ge­flüchtet „und inte­griert sich hier her­vor­ragend, hat Arbeit und lernt deutsch“, be­rich­tete Marco Ebinger. Ganz neben­bei kann er auch noch gut Fuß­ball spielen.

Beim 1:0 star­tete er bei einem Steil­pass im richti­gen Moment und ließ Lukas Leu keine Chance. Beim 2:0 spit­zelte er dem Gailen­kirchener Tor­wart ent­schlossen den Ball weg und ver­senkte diesen im leeren Tor. So stand es nach zehn Minuten 2:0. Hessen­tals Trainer Michael Frey konnte zu­frieden sein mit der Leis­tung seines Teams. Er wird zum Ende der laufen­den Runde sein Amt ab­geben. Der Ur-Hessen­taler hatte den Trainer­job spontan über­nommen, als kurz vor Beginn der ver­gange­nen Runde sich der TSV von Marco Tuttar trennte. Eigent­lich wollte Frey nur ein Jahr machen, letzt­lich werden es zwei Spiel­zeiten werden. Dafür sind sie beim TSV Hessen­tal sehr dank­bar.

Stergiou übernimmt

Das unter­strich auch Marco Ebinger. Freys Nach­folger steht be­reits fest: Dimitrios Stergiou, bis­lang Trainer der B-Junioren der SGM Hessen­tal/Sulz­dorf, wird über­nehmen. Michael Frey war in der ersten Halb­zeit nur ein­mal etwas ver­ärgert. Der SV Gailen­kirchen hatte nach dem 0:2 zu­nächst deut­lich mehr Ball­be­sitz, ohne die ganz großen Chancen, dann aber drosch Kevin Weis einen Ab­praller mit Vehe­menz aufs Tor. Der Ball flat­terte und schlug im Tor ein. „Wieder etwas mehr machen“, for­derte Frey von seinen Mittel­feld­akteuren – und diese liefer­ten genau in dem Moment, in dem das Spiel hätte kippen können.

Zunächst schien Roman Otto einen Konter ver­tändelt zu haben, ein Gailen­kirchener bekam noch einen Fuß da­zwischen. Der Ball rollte ins Mittel­feld. Marc Richter schnappte sich ent­schlossen das Spiel­gerät und schoss den Ball in den linken Winkel. Ein Treffer der Marke „sehr schön“, dem kurz darauf ein weiterer schöner folgte. Oluwashola Riliwon Nasiru er­oberte sich einen schlam­pigen Pass und hob den Ball aus rund 25 Metern über Lukas Leu ins Tor. Das Spiel war ent­schieden, in der zweiten Hälfte er­höhte Marc Richter per Elf­meter auf 5:1.

Der TSV Hessen­tal hat mit jetzt 32 Punkten gute Chancen auf den vor­zeiti­gen Klassen­erhalt. Das gilt auch für den SV Gailen­kirchen, der zwar einen Zähler weniger, aber noch zwei Spiele mehr als Hessen­tal zu be­streiten hat. Da auch Tüngen­tal und Stein­bach er­folg­reich waren, stehen die Chancen gut, dass sich die vier Teams in der kommen­den Runde wieder­sehen werden.

Mit dem ersten Angriff gingen die Gäste durch Roman Otto direkt in Führung (1. Minute). Der VfB präsen­tierte sich zunächst zwei­kampf­schwach und unge­ordnet gegen einen deut­lich wacheren Gegner.

Hessental kam zu guten Gelegen­heiten, ließ diese aber aus. Dem VfB gelang nach 21 Minuten der Aus­gleich, als man nach einem Ball­gewinn schnell spielte. Tor­schütze war Luca Hammel. Der VfB war nun besser im Spiel und hatte kurze Zeit später einen Pfosten­treffer von Steffen Braun zu ver­zeichnen.

Defensiv stimmte aber noch nicht so viel und so musste man nach 38 Minuten den er­neuten Rück­stand hin­nehmen. Die Hessen­taler Führung, dieses Mal durch Yannik Frey, ging auf­grund der Mehr­zahl an Chancen auch in Ord­nung.

Nach dem Seiten­wechsel erwischte Neu­hütten einen guten Start. Zu­nächst scheiterte Luca Hammel noch am Pfosten, doch nur wenig später glich Steffen Braun per Kopf aus.

Jetzt war der VfB am Drücker und kam zu seinen Mög­lich­keiten. Steffen Braun setzte seinen Kopf­ball nur knapp vorbei, Marvin Lang wurde im letzten Moment ge­blockt, ein Frei­stoß von Luca Pröger durch Freund und Feind wurde vom Tor­hüter an die Latte ge­lenkt.

Von Hessen­tal war in der zweiten Halb­zeit nicht mehr viel zu sehen, der VfB scheute in der Schluss­phase aber auch das letzte Risiko. Kurz vor dem Ende scheiterte Luca Hammel noch­mals am Tor­hüter, dann pfiff der Schieds­richter die Partie ab.

Letzt­end­lich auf­grund der unter­schied­lichen Halb­zeiten ein ge­rech­tes Er­geb­nis.

Spiel kippt nach der Pause zu­gunsten des SV Gailen­kirchen

In einem um­kämpf­ten und leider in der zweiten Halb­zeit vom TSV Hessen­tal etwas ruppig ge­führ­tem Spiel setzt sich der SV Gailen­kirchen auf Grund der Leis­tungs­steige­rung ver­dient als Sieger im Stadt­derby durch.

Bereits in der 2. Minute kann der Gast, nach­dem man den Ball nicht aus der Ge­fahren­zone bringt, durch Marc Richter mit 0:1 in Führung gehen. Doch die Bitsch-Truppe ant­wortet prompt. Nach Vor­lage von Christopher Orthen zieht Daniel Klenk auf und davon und mar­kiert den 1:1-Aus­gleich.

Hessen­tal spielt vor allem in der ge­samten ersten Halb­zeit sehr druck­voll nach vorne, dem SVG bleiben nur ver­ein­zelte Konter. Hessen­tal hat da­durch etwas mehr vom Spiel, ohne sich aber wirk­lich zwingen­de Tor­chancen zu er­spielen.

Glück dann in der 23. Minute für die Heim­elf, als nach einem Eck­ball ein TSV-Stürmer sehr schön hoch steigt, doch ver­fehlt sein Kopf­ball knapp das ge­wünschte Ziel. 35 Minuten waren ge­spielt, als der SVG einen Eck­ball ab­wehrt, der Ball kommt zu Nick Kübler, dieser zieht über die Außen­bahn Rich­tung TSV-Tor. Seine Herein­gabe er­reicht den freien Dominik Bitsch, doch leider jagt dieser das Leder knapp über das von Viktor Balz ge­hütete Tor.

Christopher Orthen ver­hindert dann in der 38. Minute mit super Ein­satz einen sicher­lich erfolg­reichen Tor­schuss eines Hessen­taler An­greifers. Die nach­folgende Ecke bringt dann in der 40. Minute das 1:2 durch Dino Ventura per Kopf­ball.

Nach der Halb­zeit­pause zu­nächst noch druck­volles Spiel der Gäste. Nach einem Eck­ball in der 50. Minute von Luca Köhl steigt Paul Rickert sehr hoch, doch ver­fehlt sein Kopf­ball das gegne­rische Tor sehr knapp. Dann end­lich in der 58. Minute der her­bei­ge­sehnte Aus­gleich. Aus gut 25 Meter jagt Paul Rickert seinen Frei­stoß zum 2:2 in die Maschen. Dabei macht der routi­nierte TSV-Keeper eine etwas un­glück­liche Figur.

Danach wurde das SVG-Spiel um einiges besser und die Gäste können sich nur mit zum Teil harten Fouls wehren. Ein herr­licher Dia­gonal­pass von Luca Köhl segelt über die gesamte Hessen­taler Abwehr. Somit landet der Ball bei Paul Rickert und dieser bedankt sich mit dem viel um­jubel­ten 3:2-Treffer für sein Team in der 81. Minute.

Paul Rickert prüft in der 83. Minute mit einem stramm platzier­ten Schuss den gegne­rischen Tor­wart. Dies­mal ist dieser auf der Hut und kann den Schuss ent­schärfen. Nach Ab­pfiff des gut leiten­den Schieds­richters dann großer Jubel bei Anhang und Spieler über einen wichti­gen und ver­dienten Erfolg im Stadt­derby

Die Gäste nehmen die drei Punkte ver­dient mit nach Hause.

Das Spiel war gerade einmal ange­pfiffen, da zap­pel­te der Ball schon im Pfedel­bacher Tor­netz. Pfedel­bach in der Defen­sive nicht konse­quent genug, dies nutzte der gegne­rische Stürmer aus und staubte aus kurzer Distanz zum 0:1 ab.

Fünf Minuten später gar das 0:2. Nach Eck­ball erneut ein Treffer für die Gäste. Pfedel­bach bis dahin völlig von der Rolle. Danach fing sich jedoch das Team und war nun spiel­über­legen. In der 16. Spiel­minute Frei­stoß von Damir Spahic. Steve Ungerer über­nimmt, aber der Ball klatscht an den Pfosten.

Pfedel­bach weiter im Vor­wärts­gang, aber leider ohne nennens­werte Tor­szenen. Hessen­tal eigent­lich nur in der Defen­sive, dann aber in der 38. Spiel­minute das 0:3. Zu­nächst kann Tor­hüter Nehls klären, gegen den Nach­schuss ist er jedoch macht­los.

Ver­rückte Welt – Pfedel­bach eigent­lich das spiel­be­stim­mende Team, aber offen­siv zu harm­los und Hessen­tal mit einer gnaden­losen Chancen­aus­wertung. Prak­tisch mit dem Halb­zeit­pfiff sogar das 0:4. Ein Eck­ball von rechts an den langen Pfosten. Der dort plat­zierte Gäste­stürmer steht völlig frei und muss nur noch ein­netzen.

Nach der Pause wenig Auf­bäumen unseres Teams. Hessen­tal ver­wal­tete den sicheren Sieg und tat nur das Nötigste. In der 61. Spiel­minute ein un­nöti­ges Foul im Straf­raum der Pfedel­bacher. Den fälli­gen Straf­stoß konnte Tor­hüter Nehls zwar parieren, zum Nach­schuss lief leider nur der Gegner an, der dann den Ball im Netz ver­senkte.

In der Folge­zeit ein müder Kick ohne nennens­werte Höhe­punkte. Pfedel­bach ver­schenkte an diesem Nach­mittag wich­tige Punkte und rutscht nun weiter in die Ab­stiegs­zone.

Yannik Frey be­scherte dem TSV Hessen­tal nach sechs Nieder­lagen zum Auf­takt den ersten Sieg. Sein Tor in der 3. Minute ent­schied das Haller Stadt­teil­derby beim SV Tüngen­tal. Hessen­tal ist zwar weiter Letzter, hat aber nun den An­schluss her­ge­stellt.

Steinbach nach dem Sieg weiter­hin an der Liga­spitze

Wenn der Spitzen­reiter zum noch punkt­losen Letzten kommt, dann sind die Vor­zeichen klar. Und anfangs schien es auch klar zu sein. Der SC Stein­bach ließ Ball und Gegner laufen, die Hessen­taler hatten ihre Mühe, über­haupt hinter­her­zu­kommen. Angelo Callerame war kaum zu bremsen.

In der Anfangs­phase belagerte Stein­bach den Hessen­taler Straf­raum. Folge­richtig fiel auch früh das 0:1. Daniel Kolegov traf nach einem Eck­ball für die Gäste, sehr zur Freude des zahl­reich er­schiene­nen An­hänger.

Doch dann war es mit der Stein­bacher Domi­nanz auf ein­mal vorbei. Der TSV Hessen­tal kämpfte sich in die Partie. Spiele­risch waren zwar die Gäste besser, aber der TSV schaffte es, dem Spitzen­reiter sein Spiel zeit­weise auf­zu­zwingen. Stein­bachs Trainer Mark Raso formu­lierte es nach Spiel­ende so: „Wir haben auf einmal auch lange Bälle ge­spielt. Das war nicht unser Plan.“

Dann lag der Ball im Stein­bacher Tor. Der Treffer stand symbol­haft für die Zeit zwischen der 20. und 30. Minute: Stein­bach war längst nicht mehr so konse­quent und Hessen­tal spielte das, was es kann, und das auch mit Über­zeugung. Emanuel-Dimitru Cozma wurde be­dient, machte mit dem Ball noch einen Schlen­ker. Die Stein­bacher Ver­teidi­ger waren zwar in der Nähe, aber nicht wirk­lich dran. Cozma schloss ab und der Ball rauschte ins Netz. Es war der erste Schuss auf das Stein­bacher Tor.

Der Ärger auf Stein­bacher Seite war groß, was sich auch in der Wort­wahl der Stein­bacher wider­spiegel­te. Dario Patané, Silas Rempp und vor allem Florian Schreiber hatten vor der Pause noch Ge­legen­heiten für Stein­bach, doch noch ließ der zweite Treffer auf sich warten.

Direkt nach Wieder­an­pfiff zeigten zu­nächst die Gast­geber, dass sie sich Selbst­ver­trauen er­spielt hatten. Dino Ventura drang über links in den Straf­raum ein, verzog aber. Kurze Zeit später führte wieder Stein­bach: Florian Schreiber schloss eine Kom­bina­tion zum 1:2 ab und sorgte damit dafür, dass die Gäste wieder souve­räner wurden.

„In der zweiten Halb­zeit haben wir es besser ge­macht, auch von der Körper­sprache her. Letzt­lich aber ist ein Derby immer ein be­sonde­res Spiel, da gibt es mehr Ner­vosi­tät“, fasste Mark Raso zu­sammen und sprach den Gast­gebern auch ein Kom­pli­ment aus. „Hessen­tal hat es gut ge­macht.“

Das sah auch Rasos Gegen­über Michael Frey so. „Aber man kommt sich fast schon blöd vor, wenn man das Woche für Woche sagt und dann sehen die Spieler auf die Ta­belle, in der immer noch die Null bei uns steht.“ Das Auf­takt­programm der Hessen­taler war knackig, die Gegner aus der unteren Ta­bellen­hälfte kommen erst noch.

Auf­geben war für den TSV nach dem 1:2 keine Option, auch wenn Stein­bach nun deut­lich mehr Zugriff auf die Partie hatte. Manuel Hald traf nach 71 Minu­ten den Pfos­ten, zwei Minu­ten später sorgte Karim Abu Dia für das 1:3. Kurz vor Schluss wehrte Stein­bachs Schluss­mann Dario D‘Ariano noch einen Kopf­ball von Jan Solonez ab. Die Stein­bacher feier­ten den Derby­sieg und die Ver­teidi­gung der Spitzen­posi­tion.